Choreografie: Joaquin Crespo Lopes
Musik: Chango Spasiuk – Domingo Cura – Gustavo Santaolalla
Tänzer/innen: Erick Odriozola – Lewis Turner – Mikayla Lambert – Tabatha Rumeur
Première 29/11/2018 Pfefferberg Theater – Berlin

 


In Quechua ist mehr als das innovative, 40.000 Kilometer lange Straßennetzdes Inka-Imperium. Es ist ein Weg der Identität, eine körperliche und spirituelle Metapher des Menschen und seines Verlangens nach Verbindung und Zugehörigkeit. Eine Metapher meiner Gefühle.

„Die Straße, die dem Wind Raum gibt. Der Wind, der die Blätter bewegt. Die Blätter, die zum Tanz werden. Der Tanz, der uns alle inspiriert.“

 WIND AUF DER INSEL

Der Wind ist ein Pferd:
Hör, wie er läuft
Durch das Meer, durch den Himmel.

Er will mich: Hör,
Wie er schweift in der Welt,
Um mich weg zu nehmen.

Versenke mich in deine Arme
Nur für diese Nacht,
Während der Regen hereinbricht
Gegen das Meer und die Erde,
Seine unzähligen Münder.

Höre, wie der Wind
Mir zuruft galoppierend,
Um mich weg zu nehmen.

Mit deiner Stirn auf meiner Stirn,
Mit deinem Mund auf meinen Mund,
Unsere Körper sind gebunden
An die Liebe, die uns verbraucht,
Lass den Wind passieren
Und mich nicht wegnehmen.

Lass den Wind anstürmen
Gekrönt mit Schaum,
Lass ihn mich anrufe
Und mich suchen galoppierend in den Schatten,
Während ich, versenkt
In deine großen Augen,
Nur für diese Nacht
Ruhe, meine Liebe.

Pablo Neruda